So wirkt das Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training
Die im Rahmen der IHHT eingesetzte Hypoxie (erniedrigter Sauerstoffanteil in der Luft) führt in den Zellen des Körpers zu einer Anpassungsreaktion; der Körper versucht, den Energiestoffwechsel trotz geringerem Sauerstoffgehalt aufrecht zu erhalten. Das bedeutet, dass in unseren Zellen ein Prozess in Gang gesetzt wird, der im Ergebnis eine höhere Energieausbeute ermöglicht – und dies bereits nach kürzester Zeit.
Die IHHT setzt auf zellulärer Ebene an
Grundlage dieses Anpassungsprozesses ist ein Sauerstoffsensor (HIF oder Hypoxia-Inducible-Factor) auf den Oberflächen unserer Zellen, welcher bei einem niedrigeren Sauerstoffgehalt einerseits eine Reihe von Genaktivitäten auslöst, andererseits eine Erythropoetinsynthese (EPO) bewirkt; diese führt zur positiven Beeinflussung des Herz-, Kreislauf-, Atmungs- und Blutsystems. Daneben werden viele weitere Anpassungsschritte aktiviert.
Der Kernprozess des Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Trainings besteht darin, dass durch die verringerte Sauerstoffzufuhr kranke und leistungsschwache Mitochondrien in den Zellen entfernt und die Bildung neuer Mitochondrien angeregt werden. Übrigens eine Therapie, die medikamentös nicht möglich ist. Der Effekt des Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Trainings ist mit einem Höhentraining zu vergleichen.
Je nach Konstitution, evtl. vorhandenen Vorerkrankungen und bestehender sportlicher Aktivität beginnt ein Training mit einem kurzen Intervall verringerter Sauerstoffzufuhr beispielsweise entsprechend dem Sauerstoffgehalt auf der Zugspitze, dem Mont Blanc oder dem Kilimandscharo. Um nur die Anpassungsreaktion zu initiieren, nicht jedoch eine Höhenkrankheit in Kauf zu nehmen, wird die Atmung des verringerten Sauerstoffgehalts bereits nach einigen Minuten unterbrochen und der Körper kann sich mit einem Intervall mit erhöhtem Sauerstoffanteil wieder erholen.
Wie wirkt Hypoxie auf den Körper? So funktioniert die IHHT-Therapie:
Akute Wirkung |
Das Herzfrequenz erhöht sich, es wird häufiger geatmet. Der Körper versucht viel Sauerstoff aus der Atemluft aufzunehmen. Dies ist weder unangenehm noch gefährlich. Die Gefäße weiten sich und das Blut kann schneller fließen. Die Anzahl der Erythrozyten erhöht sich, der Körper kann mehr Sauerstoffmoleküle aufnehmen. Alle Organe werden besser versorgt. |
Kurzfristige Wirkung | Parallel zu den sofortigen Auswirkungen auf den Körper startet ein Anpassungsprogramm. Unter dem Einfluss des Hypoxie-Faktors HIF-1-alpha trifft der Körper Vorkehrungen, auch mit weniger Sauerstoff auskommen zu können. |
Langfristige Wirkung |
Die Mitochondrien verdichten und verjüngen sich. Die Energiegewinnung wird optimiert, was im Alltag zu mehr körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit führt. Bei Erkrankungen bessern sich die Symptome. Im Gehirn verbessert sich die Übertragung von Nervenimpulsen. In einigen Bereichen kommt es zur Bildung neuer Nervenzellen. Eine Steigerung der Geisteskräfte sowie ein geringeres Demenz- und Parkinsonrisiko sind die Folgen. |